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Aktuell

Man ist nicht an der Spitze um herabzublicken

Blauer Hintergrund mit Rapport Geraer Löwe

29.05.2015

„Man ist nicht an der Spitze um herabzublicken, sondern um vorauszuschauen”

(Managerweisheit)

Evelyn Gropp Satzungsgemäß wählte der Verein Bürgerschaft Gera nach nunmehr zwei Jahren seines Bestehens am 24. Februar dieses Jahres seinen neuen Vorstand, aus dessen Mitte Dr. Porst als Vereinsvorsitzender erneut bestätigt wurde. Als Vereinsmitglied stehe ich voll hinter den Wahlergebnissen und kann mich nur bedanken für die von den Wiedergewählten in den letzten beiden Jahren geleistete fleißige Arbeit. Große Sorge um die Zukunft unserer Stadt bewegt uns, dabei geht es ganz aktuell um die anstehende Auswahl des geeigneten Kandidaten für den Posten des Baudezernenten. Die Besetzung einer solchen Schlüsselposition in der Stadtverwaltung bedarf sorgfältiger Überlegungen zu den Anforderungen an einen Bewerber. Die Stadträte der Fraktion Bürgerschaft machen sich die Aufgabe nicht leicht, wohl wissend, dass eine erneute Panne für Gera nicht mehr verkraftbar wäre. Der Ruf nach einer Führungspersönlichkeit, die durchsetzungsfähig, entscheidungsfreudig, risikobereit, kreativ, visionär und ansonsten kooperativ ist, wird laut. Transparenz in den Handlungen und Entscheidungen unter Einbeziehung der Mitarbeiter sollte das Grundprinzip der Arbeit sein. Wohin uns Ignoranz und Angst vor dem (Mehr)Wissen der Mitarbeiter in der Zeit der Weichenstellung Anfang der 1990er Jahre, und nicht selten bis heute, in vielen Bereichen der Verwaltung geführt haben, liegt uns als Ergebnis vor. Dieser Fehlstart hängt uns auf ewig an. Eine Portion Unternehmergeist erfordert das Amt zudem auch, um endlich damit Schluss zu machen, dass den Ereignissen hinterhergerannt wird, anstatt sie zu initiieren. Die Zeitungsberichte, aus denen hervorgeht, dass man in der Stadtverwaltung erstaunt, betroffen, verwundert, überrascht usw. ist, mehren sich auf Grund einer grassierenden Passivität. Der Mut und das Verantwortungsbewusstsein für unpopuläre Personalentscheidungen gehören für mich ganz elementar zu den Pflichten des/der Künftigen gegenüber dem Steuerzahler. Dazu sei ihm/ ihr die Weisheit gegeben, wichtiges von Unwichtigem zu trennen, also Prioritäten zu setzen und vor allem das zur Chefsache zu machen, wes Chefsache gebührt. Unabdingbar ist, dass Investoren hofiert und maximal unterstützt werden. Kurzum, der Dezernentenposten erfordert eine Persönlichkeit des Typus Topmanager, idealerweise dazu noch mit Herz und Fachwissen. Zu den Gästen unserer Veranstaltung am 24. Februar gehörten einige selbständige Unternehmer der Stadt. Vor allem ihnen gehörte das Wort zu besagtem Thema. Es war beeindruckend zu erfahren, wie diese Menschen sich um das Wohl und Wehe der Stadt Gedanken machen und zahllose kluge Vorschläge auf den Tisch legten. Wodurch und durch wen werden hingegen städtische Bedienstete ausgebremst? Oder ist es der fehlende Wettbewerb, der Initiativen überflüssig macht? Auf jeden Fall hoffe und wünsche ich, dass der Stadtrat viel Sorgfalt walten lässt bei der Eignungsprüfung der Bewerber. Es steht viel auf dem Spiel, die Verantwortung gegenüber den Bürgern ist groß. Sie ist mit Bestimmtheit unvergleichlich viel größer als deren Erwartung. Ihr Vertrauen in die Kommunalpolitik ist erschüttert, die Stimmung am treffendsten mit dem Sponti- Spruch „Gestern standen wir noch am Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter” beschrieben.