Stellungnahme der Fraktion Bürgerschaft FÜR GERA zum Beitrag
„Gera: Eine gefallene Stadt?“
In einem Beitrag des Magazins „Kontraste“ am 22.02.2024 wurde Gera als Hochburg von Nazis und deren Aktivitäten dargestellt. Als Stadtratsfraktion einer lokalen Wählervereinigung können wir diese Sendung nicht unkommentiert lassen.
Es ist unbestritten, dass es in Gera zahlreiche und vielfältige Formen von Protesten gibt und einer der Protagonisten, Christian Klar, wahrlich kein Aushängeschild für unsere Stadt ist. Unabhängig von persönlichen Einstellungen und Präferenzen gilt es jedoch diese zu akzeptieren, sind sie doch Ausdruck gelebter Demokratie.
Der angesprochene Bericht der Kontraste-Redaktion ist jedoch bewusst tendenziös gehalten. Dies erreicht er durch Weglassen von Informationen und Fakten. Das ist legitim, darf aber nicht die Grundlage eines Mediums sein, welches den Anspruch einer ausgewogenen Berichterstattung hat!
Nachfolgend einige Informationen und Fragen, welche einer objektiveren Berichterstattung zuträglich gewesen wären:
Gera bietet weit über 13.000 Migranten, davon rund 3 200 Flüchtlingen aus der Ukraine temporär oder dauerhaft eine neue Heimat. Das sind, im Verhältnis zur Einwohnerzahl von 96 000, die meisten in Thüringen! Würden diese in einem „Nazi Hort“ bleiben? Wohl kaum!
Es ist auch bezeichnend, dass neben der SPD Bundestagsabgeordneten Frau Kaiser und Herrn Fröhlich, von den Grünen, keine weitere Stadtratsfraktion zu Wort kam. Wir als Fraktion „Bürgerschaft FÜR GERA“ wurden von den Redakteuren jedenfalls nicht angefragt. Waren Statements, die nicht ins gewünschte Bild passen, unerwünscht?
Es ist nicht hinnehmbar, dass eine ganze Stadt und ihre Einwohnerschaft in einem Fernsehbeitrag in eine „rechte Ecke“ gestellt werden! Um für die Bürger dieser Stadt mit Sachverstand Politik zu machen, versteht sich unsere Fraktion, auch über Parteigrenzen hinweg, als Mittler und Bindeglied. Es ist geboten, Brücken zu bauen, Probleme zu erkennen und Lösungswege aufzuzeigen. Der Kontraste-Beitrag verurteilt, hat den
konstruktiven Akteuren in unserer Stadt keinen Dienst erwiesen und dem Image Geras weiteren Schaden zugefügt.