08.01.2024
„Am Ende der Nahrungskette“ oder „Den Letzten beißen die Hunde“
Über die Zustände an Schulen in Gera
Sprichwörter haben die Eigenschaft, Zustände mit wenigen Worten auf den Punkt zu bringen. Im Blick auf mangelnde oder ausgeschöpfte Ressourcen an den staatlichen Schulen unserer Stadt, sind sie leider angebracht.
Schon seit geraumer Zeit werden die Auswirkungen von Fehlern, Unvermögen, Naivität oder Ignoranz seitens der Bundes- und Landespolitik offenbar. Parallel wird der bescheidene Handlungsspielraum der Kommune spürbar. Jeder Schulnetzplan ist Makulatur, wenn sich Rahmenbedingungen ändern und Verantwortliche in den relevanten Ministerien nicht den Mut oder Willen besitzen, gegenzusteuern.
Nicht erst seit dem Ukrainekrieg übt unsere Stadt eine Magnetwirkung auf Flüchtlinge aus, was zu einer überdurchschnittlichen Zahl an Schülern mit Migrationshintergrund führt. An den allgemeinbildenden Schulen Geras waren zum Schuljahresbeginn 1935 (davon 429 aus der Ukraine) von 7.635 Schülern Ausländer (Anteil 25,3%). Über 160 Schüler befanden sich auf einer Warteliste.
Mitglieder des Stadtrates trafen am 11.12.23 den zuständigen Minister Holter. Es war zu erfahren, dass im Bezug auf den Lehrermangel „die Talsohle noch nicht durchschritten“ sei. Um eine gerechte Verteilung von Migranten im Freistaat und damit bessere Planbarkeit zu erreichen, brachte Ralf Kirchner das Instrument der Residenzpflicht ins Spiel. Dies möchte die Landesregierung nicht.
So bleiben leider viele Fragen bei wenig Lösungsansätzen. Die Leidtragenden sind die Schüler Geras, die eigentlich unsere Zukunft sein sollten!
Ralf Kirchner
Bürgerschaft FÜR GERA