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Nur eine Quelle allen Lebens?

Bachlauf
30.10.2022

Nur eine Quelle allen Lebens?

Rathauskurier vom 30. September 2022

Bachlauf

Um beim Zweckverband Wasser/Abwasser „Mittleres Elstertal“ und beim Betreiber der Fernwasser-Talsperre Leibis für die Bürger Kosten und damit Gebühren zu sparen, wurde entschieden, dass die Trinkwasserversorgung in fast allen Teilen des Verbandsgebietes zu 100 Prozent durch die Talsperre Leibis erfolgen soll. Dafür wurden Trinkwasserschutzzonen aufgehoben und die dort befindlichen, nicht unerheblichen Trinkwasserressourcen stillgelegt, so z.B. Gera-Liebschwitz mit mehreren 1.000 m³/Tag, Gera-Westvororte oder auch in Wolfsgefährt.

Doch was passiert im Katastrophenfall, wenn die Versorgung durch die Talsperre Leibis, aus welchen Gründen auch immer, nicht sicher gestellt werden kann?

Welche Folgen es hat, wenn man Entscheidungshoheiten abgibt oder sich bei der Lieferung von lebenswichtiger Energie nur auf einen Lieferanten verlässt, haben die jüngsten Ereignisse eindrucksvoll gezeigt. Hier sollte die gegenwärtige Situation durch den Zweckverband auf den Prüfstand gesellt und neu bewertet werden, denn stillgelegte Brunnenhäuser und Wasserwerke lassen sich nicht von heute auf morgen wieder nutzen. Die bisher ungenutzten „Alt-Trinkwasser-Anlagen“ den Ortsteilen zur Notwasserversorgung als Löschwasserreserve oder als Brauchwasser für die Grünpflege zu überlassen, ist zu kurz gedacht. Gleiches gilt für die derzeit laut Katastrophenplan vorzuhaltende Wasserreserve für 24 Stunden.

Anhaltende Hitze und Trockenheit brauchen ein neues Wassermanagement und vor allem mehr als nur eine Quelle im Verbandsgebiet! Wir sind uns sicher, dass Verbandsräte und Geschäftsführung im Sinne einer nachhaltigen Wasserversorgung hier noch einmal nachjustieren werden.

Fraktion Bürgerschaft Gera